Eine der schönsten und wirksamsten Methoden, etwas zu lernen und Schlüsselkompetenzen zu erwerben, ist mit Sicherheit “Service Learning” – übersetzbar als “Lernen durch Engagement”. Die Idee dahinter ist einfach: Schüler*innen oder Studierende vertiefen die curricularen Lerninhalte ihres Unterrichts bzw. Hochschulseminars, indem sie ein praktisches Projekt umsetzen, das auf einen realen Bedarf reagiert und einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft. Idealerweise findet das Projekt in Kooperation mit einer gemeinwohlrientierten oder öffentlichen Einrichtung statt.

Beispiele für Service Learning

• Viertklässler übernehemen im Deutschunterricht Lesepatenschaften für Kindergartenkinder.
• Germanistik-Studierende gestalten im Rahmen eines Seminars zur Öffentlichkeitsarbeit eine Info-Broschüre für eine Beratungsstelle.
• Angehende Ingenieure untersuchen öffentliche Gebäude auf ihre energetischen Einsparpotentiale.

Beispiel aus meiner Arbeit

Ergänzend zu meiner freiberuflichen Tätigkeit als JugendCoach bin ich seit fast zehn Jahren in Teilzeit an der Universität Kassel beschäftigt, um das Format Service Learning zu verbreiten. Jedes Semester haben wir rund 30 Lehrveranstaltungen dieser Art im Angebot und kooperieren dabei jährlich mit über 150 verschiedenen Einrichtungen. Die Universität Kassel dürfte damit deutschlandweit führend im Service Learning an Hochschulen sein.

Herausforderungen für Lehrende

Für die Lehrenden ist es zuweilen recht herausfordernd, ihre Lehre an die vollkommen andere Dynamik eines Service Learning-Seminars anzupassen. Beispielsweise sind sie hier weniger als Dozent, sondern vielmehr als Coach gefragt, der die Engagement-Projekte mit theoretischem Wissen und praktischem Know-How begleitet, und zwar in dem Tempo wie es von den Studierenden benötigt wird. Die Lehrenden müssen Teams betreuen, Konflikte moderieren und Reflexionen auf persönlicher, fachlicher und ethischer Ebene anstoßen. Sie arbeiten teilweise mit den studentischen Teams zusammen und müssen ihre Arbeit später bewerten. Manchmal erscheint es auch schwierig, eine gute Service Learning-Idee zu entwickeln oder einen geeigneten Kooperationspartner zu finden.

Hochschuldidaktische Fortbildungen

Regelmäßig biete ich daher seit mehreren Jahren Vorträge und Workshops zu Service Learning an. Ich komme auch gern zu einem Inhouse-Seminar an Ihre Hochschule oder Schule. Die Inhalte können sich dabei auf sehr unterschiedliche Schwerpunkte beziehen:

• Theoretische Hintergründe (z.B. Historie, Argumentationen für Service Learning, Stand der Forschung, Qualitätskriterien für Service Learning)
• Initiierung, strategische Implementierung und Koordination (z.B. Third Mission von Hochschulen, Aufbau von Kooperationen, Sicherung von Nachhaltigkeit)
• Didaktik (z.B. Planung und Ablauf eines Service Learning-Seminars, Rolle des Lehrenden als Coach, Reflexionsmethoden, Ethik)

Sprechen Sie mich gerne an!